Auf der Saalehorizontale von Porstendorf nach Dornburg


 

 

 

 

 

 

 

 

Bundesland: Thüringen

Region: Saale-Holzland, Nordostthüringen

Länge der Strecke: 17 km

Schwierigkeitsgrad: mittel

Diese Etappe der Saalehorizontale führt vom Bahnhof Porstendorf mit einem großen Schlenker östlich der Saale zum Bahnhof Dornburg. Unterwegs gibt es viel freundliche Landschaft mit lauschigen Dörfern, mit Wald, Feld und Fels, Burgruine, Planetenweg und Sternwarte und je nach Jahreszeit Pfingstrosen und Lilien zu sehen.

Am Bahnhof Porstendorf wenden wir uns nach Golmsdorf. Zunächst führt uns die Landstraße durch Felder und über zwei Flussarme der Saale. Noch bevor wir Golmsdorf erreichen, sehen wir linker Hand in der Ferne schon die Dornburger Schlösser nebeneinander auf einem langgestreckten Muschelkalkfelsen über dem Tal der Saale stehen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In den Dörfern des Gleistales werden jährlich Bornmeister ernannt, die sich um den Dorfbrunnen kümmern, und als ich morgens dort entlanggewandert bin, ging gerade ein Ausrufer durch die Gassen, läutete mit einer Handglocke und rief die Bürger zum Frühschoppen. Das älteste Gebäude der Gegend ist wohl die Trinitatis-Kirche im Golmsdorfer Ortsteil Beutnitz. Ein Vorgängerbau, von dem Fundamente erhalten sind, stammte anscheinend aus romanischer Zeit; die Bauweise des heutigen Turmes deutet auf dessen Entstehung im 14. Jh. hin.


 

 

 

 

 

 

 

 

In Golmsdorf führt die stets sehr gut ausgeschilderte Saalehorizontale zunächst zum Dorfrand und dann in Richtung Tautenburg durch die Wälder des Saale-Holzlandes. Im Mai und Juni blühen auf Wiesen zwischen Golmsdorf und Löberschütz viele Pfingstrosen. Die Wiesen dürfen gerne besucht werden, aber man möge nicht zwischen den Blumen herumtrampeln oder sie gar abschneiden.

Auf der Höhe von Löberschütz kommen wir an einem auffälligen Muschelkalkfelsen, der  Zietschkuppe, vorbei. Wer sie überqueren möchte, sollte trittsicher sein und keine Höhenangst haben. Schwindelfrei muss man nicht unbedingt sein. Der Weg auf diesen Felsen ist schmal, kieselig, ausgewaschen, ungesichert und sehr steil, kurz vor dem Gipfel führt er an der Abbruchkante entlang. Schon beim Aufstieg bietet sich ein toller Ausblick in das langgestreckte Gleistal mit seinen freundlichen Feldern, Wäldern und Dörfern. Vom Gipfel aus führt der Weg in Richtung Tautenburg zurück auf die Saalehorizontale.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nahe am Wanderweg befindet sich die Thüringer Landessternwarte Tautenburg. Ich bin aber gleich weiter zur Ruine der Tautenburg gewandert. Das genaue Alter dieser Burg ist unbekannt, erstmals erwähnt wurde sie aber im Jahr 1223. Außer dem Burggraben, einigen Fundamenten und Terassierungen ist ein fünfeckiger Torturm erhalten. Von dem stehen leider nur noch die Außenmauern, eine Treppe ist nicht mehr drin. Aussicht gibt es aber auch direkt neben dem Turm.



 


 

 

 

 

 

 

 

 

Am Wanderweg gibt es immer wieder etwas zu entdecken. Zum Beispiel wohnen auf einem Grundstück in Tautenburg Rehe, und einige Meter weiter wurde ein Planetenweg angelegt: Beginnend mit der Sonne wandert man an den Planeten unseres Sonnensystems entlang, wobei ein Meter einer Million Kilometer entspricht. 


 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Nach einem Marsch durch den Tautenburger Forst gelangen wir wieder auf die Muschelkalkfelsen, die das Saaletal säumen. Verstreut blühen Türkenbund und Graslilie am Wanderweg. 


 




 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor dem Ende des Wanderwegs hat die Gemeinde Dornburg eine Kneipp-Anlage eingerichtet. Sehr praktisch! Da können die Wandersleute durch ganzjährig zehn Grad kühles Wasser waten und die Arme darin eintauchen. Das Wasser entspringt wenige Meter vor dem Kneipp-Becken einer Quelle am Hang.










Zu guter Letzt grüßen uns die Dornburger Schlösser auf der gegenüberliegenden Seite der Saale, und auf dem Weg zum Bahnhof überqueren wir die Carl-Alexander-Brücke von 1892, die von 2018 bis 2020 aufwendig restauriert wurde.







 

 

 

 

Wer mag, kann natürlich noch zu den Dornburger Schlössern hochwandern. Das ist allerdings noch mal ein ordentlicher Aufstieg. Man kann sie aber auch auf der Etappe von Dornburg nach Jena besuchen und sich zuvor über sie belesen, etwa mit dem amtlichen Führer der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und mit diesem schönen, mittlerweile historischen Buch über die Dornburger Schlösser von 1986 aus der Brockhaus-Souvenir-Reihe. Mit den Dornburger Schlossgärten und weiteren gärtnerischen Sehenswürdigkeiten befasst sich Paradiese der Gartenkunst in Thüringen. Und eine Auswahl von Sagen und Begebenheiten des Saale-Holzland-Kreises bietet Der Hexentaler. (Werbung unbezahlt.)



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