Auf der Saalehorizontale von Dornburg nach Jena


 

 

 

 

 

 

 

 

Bundesland: Thüringen

Region: Nordostthüringen, Saale-Holzland-Kreis

Länge der Strecke: ca. 20 km

Schwierigkeitsgrad: anspruchsvoll


Die Saalehorizontale ist ein über 90 km langer Rundweg beiderseits der Saale bei Jena, der zumeist hoch über dem breiten Flusstal über Muschelkalkfelsen führt. Der Weg ist sehr gut ausgeschildert und wurde vom Deutschen Wanderverband als Qualitätswanderweg ausgezeichnet! Diesmal wandern wir die Etappe von Goethes Dornburg nach Hegels Jena. Anspruchsvoll wird die Strecke durch mehrere größere und kleinere Steigungen. Wer unterwegs merken sollte, dass er genug hat, kann die Tour nach etwa 14 km beenden und von Zwätzen aus mit Bus, Bahn oder Straßenbahn nach Jena fahren.

 

Los geht's am Bahnhof Dornburg. Von dort aus sind schon die drei Dornburger Schlösser hoch über der Saale zu sehen. Dort oben befindet sich auch das Rosendorf Dornburg, dorthin wollen wir. Der erste und größte Anstieg bildet damit den Beginn der Tour.



 

 

 

 

 

 

 

Die drei Dornburger Schlösser und ihre angrenzenden Gärten gehören der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten und können besichtigt werden. Im Renaissanceschloss (nicht im Bild) hat Goethe gerne genächtigt, dort hat er sich auch mit einer Kritzelei auf einem Fensterrahmen verewigt. Und der fantastische Ausblick über das Saaletal hat ihn zu seinem Gedicht "Dornburg, September 1828" inspiriert.








 

 

Von Dornburg aus führt der Wanderweg über Felder und durch Wälder ins Dörflein Neuengönna.











 

 

 

 

 

 

Außerhalb der Ortschaften wechseln sich Wälder und fast offene Hochflächen ab, oftmals bietet sich ein Ausblick weit über das Saaletal.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Landschaft ist Heimat selten gewordener Vögel wie Neuntöter und Goldammer. Mehrmals kreiste an den Bergen der Rotmilan, außerdem sind mir zwei Waschbären und mehrere Hauhechel-Bläulinge begegnet, auch blühten Wildrosen und Wildnelken. Je nach Jahreszeit lassen sich hier auch Orchideen und hektarweise Winterlinge bewundern.


 
















 

 

Der letzte Anstieg dieser Tour führt auf den Windknollen, eine weite Hochfläche am Stadtrand von Jena mit prärieartigem Klima und Bewuchs. Der Windknollen war im Jahr 1806 das Aufmarschgebiet der französischen Truppen vor der Schlacht von Jena-Auerstädt. Von dort oben überblickte Napoleon die preußischen Stellungen, fasste seinen Angriffsplan und schlug die Preußen tags darauf vernichtend. Der Napoleonstein am Rand des Plateaus erinnert daran.


 


 

 

 

 

 

 

 

 

Vom Windknollen aus kann man ins nahegelegene Stadtzentrum hinunterlaufen und auf halbem Weg noch einen Imbiss in der Gaststätte auf dem Landgrafen zu sich nehmen. Oder man geht auch noch die letzten Kilometer auf der Saalehorizontale, die einen auf schmalen Wegen auf Muschelkalkbergen an Jena entlangführt. Der Wanderweg endet sodann am Stadtrand.








 

 

Für diese Tour bedarf es kaum einer Wanderkarte, weil alle naselang das SH-Logo der Saalehorizontale den Weg weist. Wer sich aber in Jena umsehen möchte, ist mit diesem Stadtführer gut beraten. Vom botanischen Garten über die Aussichtsplattform im Jentower bis zu Schillers Gartenhaus ist dort einiges zu besichtigen. Den kulturgeschichtlich besonders Interessierten empfehle ich das Buch Jena 1800: Die Republik der freien Geister. (Werbung unbezahlt.)

Kommentare

  1. Oh, das rosa-gelbe Schlösschen mit den Rosen ist ja so Postkarte! Schön! Und dann noch Waschbären... man weiß ja nicht so recht, ob man sich über die freuen darf, wenn sie irgendwo zwischen seltenen Vögeln wohnen, aber die sind halt einfach unwiderstehlich.
    LG
    Centi

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    1. Die Waschbären! Da bin ich hin und her gerissen. Aber ich kann ihnen einfach nicht böse sein.
      Das rosa-gelbe Schlösschen ist übrigens der zweite Versuch: Beim ersten Bauversuch wurde so sehr gepfuscht, dass das Gebäude gleich wieder abgerissen werden musste.

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