Stadt, Berg und Festung Königstein in der Sächsischen Schweiz


 

 

 

 

 

 

 

 

Die Festung Königstein über der Elbe südöstlich von Dresden ist eine der größten Bergfestungen Europas, und von ihren Bastionen aus hat man einen schönen Ausblick über die Sandsteinberge und Wälder der Sächsischen Schweiz. 

Die gesamte Tour mit Stadtbummel und einem weiteren Aussichtspunkt ist etwa neun Kilometer lang und enthält zwei steile Aufstiege. Vom Bahnhof bis zur Festung Königstein sind es 2,5 km Strecke und 240 Höhenmeter. Statt auf dem Wanderweg zur Festung hochzuwandern, kann man auch mit dem Festungsexpress hochfahren.

Stadt, Berg und Festung Königstein sind von Dresden aus gut mit der Bahn zu erreichen. Oder mit dem Schaufelraddampfer. Die Ausflugsschiffe der Sächsischen Dampfschifffahrtsgesellschaft legen mehrmals täglich wenige Meter vom Bahnhof entfernt an und ab. Hier kommt gerade die im Jahr 1886 erbaute Pillnitz angeschaufelt.


 

 

 

 

 

 

 

Königstein hat etwa 2100 Einwohner, ist aber so touristisch, dass es dort zwei Touristinformationen gibt. An der Touristinformation in der Pirnaer Straße beginnt der Wanderweg, der durch einen Wald zur Festung führt. Vor dem Aufstieg bin ich eine Runde durch den Ort gelaufen, habe den Bibelgarten besucht und mich mit Backwerk eingedeckt.





 




 

 

 

 

 

 

 

 

Erstmals wurde eine Burg auf dem Königstein im 13. Jh. erwähnt. Bis 1895 wurde die Anlage immer wieder umgebaut, erweitert und verstärkt. 1955 wurde sie als Museum ausgewiesen, aber noch in den 1960er-Jahren wurde ein ehemaliges Pulvermagazin zum Bunker für die Zivilverteidigung umgebaut. Heute hat die Festung jährlich rund eine halbe Million Besucher.

Zur Festung gehören auch ein Park, Gärten, ein Wäldchen und höfische Gebäude. Hat man das monumentale Festungstor durchquert und die Wälle hinter sich gelassen, wähnt man sich in einer Stadt des 18. Jh. Militärisch spielte die Festung nie eine große Rolle. Zuvörderst war sie kurfürstliches Feriendomizil, und in Kriegszeiten wurden dort Archive, Kunstschätze und die sächsischen Staatsreserven eingelagert.







 

 

 

 

 

 

 

 

Um die Festung längere Zeit verteidigen zu können, brauchte sie einen Brunnen. Also wurde ein Brunnenschacht durch den Sandstein des Tafelberges gemeißelt. Dieser heute noch intakte Brunnenschacht, der im 16. Jh. von erzgebirgischen Bergleuten abgeteuft wurde, ist 152,5 m tief und soll damit der zweittiefste Burgbrunnen Europas sein. Tiefer sei nur der Brunnen im Kyffhäuser mit 176 m. Das Königsteiner Brunnenhaus aus dem 18. Jh. hat bis zu vier Meter dicke Mauern und war damit beschussfest.



 

 

 

 

 

 

 

 

Die Ausstellungen in den beiden Zeughäusern gehören zum Militärhistorischen Museum Dresden und folgen dessen Ansatz "Gewalt - Kultur - Geschichte". Deshalb stehen sich dort oben auch ein Ritter und ein Terminator gegenüber. Außerdem sind einzelne Räume wie die Kommandantenwohnung zu besichtigen, und es finden Wechselausstellungen statt. Als ich die Festung besucht habe, wurde gerade in der Ausstellung "Von Möhrenbeet bis Festungswald" die Pflege des Festungsgrüns erläutert.


 

 

 

 

 

 

 

 

Besonders eindrucksvoll ist die Aussicht von den östlichen Wällen aus. Über den Ort Königstein und die Elbschleife hinweg sind weitere Berge des Elbsandsteingebirges zu sehen, so etwa der nahegelegene Lilienstein.





 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Königstein ist die Stadt der vier Steine: Königstein, Lilienstein, Quirl und Pfaffenstein. Nach dem Abstieg vom Königstein habe ich noch den Quirl besucht. Der etwa 1 km lange steile Aufstieg beginnt im Ort an der Postmeilensäule. Vom Sportplatz auf dem Quirl aus hat man freien Blick zum Königstein. Wer möchte, kann die Wanderung nun noch verlängern. Auf dem Quirl gibt es nämlich mehrere Höhlen zu entdecken, und unweit von seinem Plateau erhebt sich der Pfaffenstein.





 

 

 

 

 

 

 

Ich hingegen habe beschlossen, dass ich an diesem Tag genug Höhenmeter zurückgelegt hatte, und bin zum Bahnhof zurückspaziert, wo ich mir noch einige Schiffe und die Fähre besehen habe, bevor es mit der Bahn zurück nach Dresden ging.








 

 

Literatur zur Festung Königstein, Ausstellungskataloge und Andenken gibt es vor Ort und online im Festungsladen. Wie es früher in und bei Dresden und Königstein aussah, zeigt der Fotoband "Ostdeutschland um 1900". Er stellt auf über einhundert kolorierten ganzseitigen Fotos Landschaft und Architektur zwischen Rügen und Elbsandsteingebirge dar. Zu sehen ist darin auch die Pillnitz, die damals noch Koenigin Carola hieß. (Werbung unbezahlt.)

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