Auf dem Balkon des Erzgebirges

 

 

 

 

 

 

 


 

Im sächsischen Erzgebirge, zwischen Aue und Schwarzenberg, befindet sich das Bergdorf Bernsbach, das sich den Ehrentitel "Balkon des Erzgebirges" verliehen hat. Was es mit diesem Titel auf sich hat, werden wir gleich noch sehen.

Zur ersten Hälfte der Tour gehört ein Anstieg von 340 Höhenmetern auf 3 km Strecke, ansonsten stellt sie keine besonderen Anforderungen. Insgesamt ist die Tour etwa 10 km lang.

Als Ausgangspunkt der Wanderung bietet sich der Bahnhof Lauter an. Der befindet sich im Schwarzwassertal zwischen den Ortsteilen Lauter und Bernsbach. Wer möchte, kann am Anfang oder Ende der Tour ein paar hundert Meter in den Ortskern von Lauter schlenkern und das dortige Spirituosenmuseum von Lautergold besuchen. In Lauter wird nämlich z.B. ein Vogelbeerlikör hergestellt. (Das war sicherlich Werbung. Die ist hier und im Folgenden unbezahlt.) In der Weihnachtszeit steht dort auch diese große Pyramide.


 

 

 

 

 

 

 

 

Wir können aber auch gleich vom Bahnhof aus am Ortsrand von Lauter entlanggehen, den Schwarzwasserfluss überqueren und sodann über die Straße am Teufelstein den Aufstieg nach Bernsbach beginnen. Eine der Attraktionen von Bernsbach ist der Käsekuchen der Bäckerei und Konditorei Ullmann. So einen können wir uns genehmigen, während wir etwa in der Ortsmitte verschnaufen. 


 

 

 

 

 

 

 

 

Wir wollen aber noch höher hinaus. Dabei kommen wir an der Pfarrkirche zur Ehre Gottes aus dem späten 17. Jh. vorbei. Innen ist sie teils barock, teils im Jugendstil ausgemalt. 


 

 

 

 

 

 

 

 

Einige Meter oberhalb der Kirche folgen wir zunächst der  Grünhainer Straße und dann einem Feldweg bis hinauf zum höchsten Punkt von Bernsbach. Dort oben befindet sich, umgeben von Feldern, der Spiegelwald und in ihm ein typisch erzgebirgisches Berggasthaus aus dem späten 19. Jh., die Spiegelwaldbaude. Zu ihr gehört der König-Albert-Turm, der einzige erzgebirgische Aussichtsturm mit Fahrstuhl.


 

 

 

 

 

 

 

 

Außer der Gaststätte befindet sich in der Baude eine kleine Touristinformation, in der neben Informationen auch Postkarten und Andenken wie z.B. Stocknägel erhältlich sind. Dort ist auch der Eintritt für den Aussichtsturm zu entrichten. Wer möchte, kann sich noch einen Audioguide mitnehmen, der einem erklärt, was vom Turm aus alles zu sehen ist.


 


 

 

 

 

 

 

 

 

Der Fernblick ist nämlich etwas Besonderes: Vom Turm aus sieht man im Süden die Höhenzüge des böhmischen Erzgebirges in Tschechien und im Norden die Leipziger Tiefebene mit dem Völkerschlachtdenkmal. Bei sehr klarer Luft, versteht sich. Deshalb ist Bernsbach der Balkon des Erzgebirges. 



 

 

 

 

 

 

 

 

Außerdem befindet sich auf einer Etage des Turms eine kleine Ausstellung zu Natur und Kultur des Erzgebirges. U.a. sind auf großen Leuchttafeln Ausschnitte aus dem Annaberger Bergaltar und architektonische Sehenswürdigkeiten wie das Henkergässchen im tschechischen Kadan zu sehen.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Rückweg kann man vom Spiegelwald aus auf dem Panoramaweg zum Bahnhof Schwarzenberg-Neuwelt wandern (5,9 km) und von dort aus abreisen oder man geht einfach zurück zum Bahnhof Lauter. Aussicht gibt es hier wie dort, z.B. in Richtung Aue.









 

Zur Vor- und Nachbereitung der Tour empfehle ich die Weihnachtslieder von Anton Günther, dem Sänger des Erzgebirges und Erfinder der Liedpostkarte. Die CD enthält Originalaufnahmen von Anton Günther aus dem frühen 20. Jh. Und nach einer Winterwanderung darf man sich wohl auch mal einen erzgebirgischen Vugelbeerpunsch oder Vugelbeerlikör gönnen. (Die Links in diesem Absatz sind Amazon-Affiliate-Links.)


Kommentare

  1. Wenn man vorher alles erwandert hat, kommt einem ein Fahrstuhl sicherlich etwas dekadent vor... aber für alle, die zu Fuß nicht so fit sind, ist der natürlich toll. Die Aussicht ist ja wirklich beeindruckend.
    Und jeih, Stocknägel!
    LG
    Centi

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    1. Den Stocknagel finde ich auch gelungen. Ich sehe nur leider immer den fehlenden Bindestrich.

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