Auf dem Thüringenweg von Paulinzella nach Bad Blankenburg


 

 

 

 

 

 

 

 

Bundesland: Thüringen

Region: Zentralthüringen

Länge der Strecke: 19 km

Schwierigkeitsgrad: mittel

 

Bekannt ist das kleine Dorf Paulinzella für seine monumentale Klosterruine. Direkt daneben: Das ganz sicher schönste Forstamt der Welt. Von dort aus durchwandern wir weitere Dörfer und Wälder, besuchen einen Aussichtsturm, Burg Greifenstein und den Kurort Bad Blankenburg.



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Paulinzella ist gut mit der Bahn zu erreichen. Mitten im Ort, kurz unterhalb des Bahnhofes, befindet sich die Klosterruine, die schon Goethe und die Romantiker gewürdigt haben. Das große Fachwerkhaus, in dem sich heute ein Forstamt befindet, war einst das Refektorium des Klosters. Auch empfehlenswert: der Klostergarten und die Touristinfo gegenüber im Jagdschloss mit Museum.






 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

Von der Dorfstraße aus führt der Thüringenweg zunächst als kleine Landstraße in den Bergwald oberhalb von Paulinzella, sodann über zumeist breite Waldwege nach Solsdorf. Die Beschilderung ist insgesamt hinreichend, aber in Solsdorf muss man genau nach dem Abzweig in Richtung Thälendorf Ausschau halten. Der ist nämlich unauffällig auf Kniehöhe an einem Mäuerchen markiert. Wer bereits hungrig ist, kann in Solsdorf in der Gaststätte Harraßhof einkehren. (Möglicherweise war das gerade Werbung. Die ist hier wie auch im Folgenden unbezahlt.)




 

 

 

 

 

 

 

Danach wird der Weg zunehmend feldwegig. Schnuffelige Details: An einer Sitzgruppe kurz vor Thälendorf steht ein DDR-Straßenmülleimer und im Ort beweist eine Bronzetafel am Dorfbrunnen, dass Thälendorf als "schönes produktives Dorf des Bezirkes Gera" ausgezeichnet wurde. Ruhm wird ja nicht schlecht.





 

 

 

 

 

 

 

An der T-Kreuzung oben im Wald behauptet eine Wanderwegmarkierung, der Thüringenweg biege links ab. Wir gehen jedoch nach rechts und halten uns von da an in Richtung Baropturm. Bis dorthin taucht auch der Thüringenweg wieder auf. Vom Baropturm aus bietet sich ein sagenhafter Ausblick: auf der einen Seite nach Rudolstadt mit der Heidecksburg - Luftlinie etwa acht Kilometer -, auf der anderen Seite nach Bad Blankenburg und auf den kleinen Ort Watzdorf, wo das Watzdorfer Bier gebraut wird, dazwischen und ringsherum große bewaldete Muschelkalkberge.



 


 

 

 

 

 

 

 

 

Die letzten Wegpunkte dieser Wanderung sind die Burg Greifenstein und Bad Blankenburg. Zuvor passieren wir den Fröbelblick, einen Aussichtspunkt, der nach Friedrich Fröbel, dem Erfinder des Kindergartens, benannt wurde. Der hat in dieser Gegend gelebt und gewirkt, und er hat Spielzeug in den Grundformen Kugel, Walze, Quader erfunden - daher die Form des Denkmals am Aussichtspunkt.


 

 

 

 

 

 

 

 

Burg Greifenstein ist teils intakt, teils Ruine. Neben einer Gaststätte beherbergt sie auch eine Falknerei. Die Lichtverhältnisse haben zwar brauchbare Tierfotos verhindert, aber ich kann zumindest berichten, dass u.a. Lotte, ein Sibirischer Uhu, und Kibo, ein Blass-Uhu, auf der Burg wohnen! Flugvorführungen finden auch statt.


 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem im 18. Jh. die Reblaus und geringere Niederschlagsmengen den Weinbau in Thüringen beendet hatten, wurde bei Bad Blankenburg Lavendel angebaut. Das Lavendelbeet auf Burg Greifenstein erinnert daran. Überhaupt gab es in Thüringen einst einen schwunghaften Handel mit Kräutern und Kräuterprodukten. Daran erinnert eine Tourismus-Region, die als Thüringer Kräutergarten / Olitätenland bezeichnet wird. Bad Blankenburg liegt an ihrem Nordrand. Einen Olitätenrundwanderweg gibt es ebenfalls. Der verläuft über den Burgberg etwas unterhalb der Burg Greifenstein, und auf ihm steigen wir nach Bad Blankenburg hinab. 


 

 

 

 

 

 

 

 

An Wanderwegen zu verschiedenen Themen mangelt es nicht in dieser Gegend. Und vom Bahnhof Bad Blankenburg aus verkehren stündlich (Stand 2022) Züge nach Erfurt und Saalfeld, jeweils mit Anschluss auch in benachbarte Bundesländer.




 

 

 

 



 

Zur Vor- und Nachbereitung dieser Tour gibt es hier einige Kräuterprodukte aus Thüringen, die passende Wanderkarte und den amtlichen Führer zur Klosterruine Paulinzella.

Kommentare

  1. ...gibt es nicht irgendwo eine Bank, auf der sinngemäß steht: "Hier hat Goethe ganz sicher nie gesessen"?
    Das schöne produktive Dorf gefällt mir ganz besonders gut! Sowas sollte man unbedingt erhalten. :-)
    Liebe Grüße von
    Centi (mit Paul im Schlepptau)

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    1. An einem Gartentor bei Jena habe ich mal ein kleines Schild mit der Aufschrift "Hier war Goethe", und ganz klein darunter: "nie", gesehen. Grüßle zurück aus dem Thüringischen! :O)

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