Auf der Saalehorizontale über die Muschelkalkfelsen bei Jena


 

 

 

 

 

 

 

 

Bundesland: Thüringen

Region: Nordostthüringen

Länge der Strecke: 13 km

Schwierigkeitsgrad: mittel

 

Jena ist bekannt für seine Universität und die Zeiss-Werke, aber die Stadt an der Saale ist auch landschaftlich schön gelegen. Sie ist umgeben von Muschelkalkhängen, über welche die Saalehorizontale mäandert. Auf diesem Wanderweg gehen wir heute von Jena-Lobeda aus hinauf in die Wälder über dem Saaletal. Die Tour endet in der Innenstadt von Jena.

An- und Abreise sind bequem mit den Öffis möglich. Vom Bahnhof Jena-Göschwitz gelangt man mit der Straßenbahn 3 oder 5 in wenigen Minuten zur Haltstelle Platanenstraße in Jena-Lobeda. Von dort aus geht es bergauf zur Lobdeburg.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Lobdeburg aus dem 12. Jh. ist auch als Ruine immer noch imposant. Vom Wohnturm stehen nur noch die Außenwände. In ihn führt ein kleiner Besuchersteg hinein, von dem aus man durch ein hohes Bogenfenster talwärts nach Lobeda schauen kann. Hier gut zu erkennen: die Plattenbau-Trabantenstadt Neulobeda, die von 1966 bis 1986 errichtet wurde. - Wer nun schon hungrig sein sollte: Nahe der Lobdeburg befindet sich eine Gaststätte. 



Die Saalehorizontale führt sodann in die Wälder oberhalb des Saaletals. Eigens ausgeschildert ist eine mächtige Sommerlinde am Feldrand. Die ist so groß, dass nur etwa ein Viertel von ihr aufs Foto passte. Leicht zu übersehen, stünde keine Erklärtafel daneben, wären hingegen die Reste einer Wallanlage, die bronzezeitlichen Ursprungs ist und im Frühmittelalter erneuert wurde.

In den felsigeren Abschnitten dieser Landschaft sind die Hänge oft von Sträuchern wie Schneeball und Wacholder, aber auch von Graslilien und einzelnen Kiefern bewachsen. An einigen Aussichtspunkten stehen Fliederbüsche, die wohl Bürger dankenswerterweise dort gepflanzt haben. Der zum Teil in den Steilhang gemeißelte Weg ist meistens ungesichert, weshalb man zumindest keine Höhenangst haben sollte, wenn man dort entlangwandern möchte.

 




 




 

 

 

 

 

 

 

 

Schließlich folgen wir dem Abzweig zu den Teufelslöchern. Nach dem Abstieg durch ein Villenviertel stoßen wir im Tal auf die Straßenbahnhaltestelle Jenertal, von wo aus wir mit der Straßenbahn 1, 4 oder 5 ins Stadtzentrum fahren. Dabei können wir am Bahnhof Jena Paradies aussteigen und von dort aus die Heimreise antreten. Vorher lässt sich noch in die direkt angrenzende Innenstadt schlendern und Eis und Roster futtern. Oder etwas Bio-Asia-Veganes, das es in der Studentenstadt Jena ebenfalls gibt.

Der runde Jentower ist übrigens ein 144,5 m hohes Bürogebäude, das bei seiner Fertigstellung 1972 das höchste deutsche Hochhaus war. Er soll einem Fernrohr nachempfunden sein, weil die Zeiss-Werke in Jena ihren Hauptsitz haben. In den oberen beiden Etagen befinden sich ein Café und eine Aussichtsplattform.



 

 

 

 

 

 

 

Da diesmal von DDR-Architektur die Rede war, lautet die heutige Buchempfehlung: "Ost Places" von Andreas Metz. Dieses Fotobuch mit kurzen Erläuterungstexten versammelt viel Ostmoderne, v.a. Architektur. Der Jentower ist darin auch abgebildet. (Werbung unbezahlt.)

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