Herbst im Erzgebirge: Von Hartenstein nach Aue























Bundesland: Sachsen

Region: Westsachsen

Länge der Strecke: ca. 14 km

Schwierigkeitsgrad: mittel bis schwierig (mitunter sehr steile Waldwege, Trittsicherheit erforderlich)


Zeugnisse älterer und neuester Geschichte säumen den Weg durch den Erzgebirgswald, und am Ende futtern wir Kartoffelkuchen, eine erzgebirgische Spezialität. Diesmal bringt uns die Erzgebirgsbahn an den Ausgangspunkt unserer Tour und holt uns am Ziel wieder ab. Ich bin von Hartenstein nach Aue gewandert, es geht aber natürlich auch andersrum.

Direkt am Bahnhof Hartenstein im Tal der Zwickauer Mulde erhebt sich die Burg Stein, die auch ein Museum beherbergt. Sehr zu empfehlen für alle, die sich für die alten Rittersleut’ interessieren! Danach gehen wir ein Stück auf der Talstraße am Ostufer der Mulde in Richtung Aue, verlassen sie aber bald, um in den Hartensteiner Wald hinaufzusteigen.

 

Auf dem Bergkamm des Hartensteiner Waldes wenden wir uns zur Prinzenhöhle hin. In diesem alten Stolln soll 1455 der sächsische Prinz Ernst gefangen gehalten worden sein. Der Ritter Kunz von Kaufungen hatte ihn und seinen Bruder Albrecht aus dem Altenburger Schloss entführt, um ein Druckmittel gegen Friedrich II. von Sachsen zu haben, von dem er sich ungerecht behandelt fühlte. Allein, die Prinzen wurden befreit, und Kunz wurde in Freiberg enthauptet.

 

Unmittelbar an der Prinzenhöhle befindet sich eine traditionsreiche Ausflugsgaststätte, das Forsthaus Prinzenhöhle. Wenige hundert Meter davon entfernt passieren wir eine weitere historische Stätte, diesmal eine aus der jüngsten Vergangenheit: Der ehemalige Schacht 371 ist ein Uranbergwerk aus der Zeit des Kalten Krieges. 


Von der Anhöhe „Dürre Henne“ oberhalb des Schachtgeländes ist der Poppenwald zu überblicken, wo schon mehrfach das Bernsteinzimmer gesucht wurde. Bekanntlich war die Suche bisher vergebens. Bernsteinfarben aber ist im Herbst der Waldboden, wenn die Bäume ihn mit ihrem Laub bedecken. Besonders dann ist diese Gegend wildromantisch. Allerdings sind dann auch die teils steilen Wege besonders rutschelig – Schuhe mit ordentlichem Profil sind ratsam, Trekkingstöcke ebenfalls.

 

Nach diesem Ausblick steigen wir hinab ins nahegelegene Alberoda und folgen den Wegweisern nach Aue. In der Auer Innenstadt lässt sich viel Jugendstil-Architektur besichtigen, im Zoo der Minis wohnen viele Kleintiere und das Stadtmuseum nahe der Nikolaikirche informiert über die Geschichte der Stadt Aue und des dortigen Bergbaus.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nicht zu verabsäumen ist auch der Besuch einer der Auer Bäckereien. Eine besondere Attraktion ist der erzgebirgische Kartoffel- bzw. Stollenkuchen, den es dann gibt, wenn Stollen gebacken wird, also im Spätherbst und Advent. Apropos Weihnachten: Wer sich etwas erzgebirgische Volkskunst leisten möchte, wird in Aue ebenfalls fündig werden. Und wen auf dem Weg zum Bahnhof der Hunger packt, der kann sich im alteingesessenen Imbiss „Picknick“ am Postplatz verpflegen. Glück auf und gute Fahrt!



 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mehr übers erzgebirgische Backwerk einschließlich des Kartoffelkuchens ist hier zu erfahren, und die passende Wanderkarte ist diese. Die Hintergründe des Uranbergbaus beleuchtet dieses Sachbuch. (Die Links in diesem Absatz sind Amazon Affiliate Links. Wenn Du etwas über sie bestellst, bekomme ich ein paar Cent Provision.)

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