Südthüringen: Mittelalter am Dolmar

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bundesland: Thüringen

Region: Südthüringen

Länge der Strecke: ca. 18 km

Schwierigkeitsgrad: mittel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diesmal wandern wir von Rohr über den Dolmar nach Meiningen. Unterwegs gibt es schöne Landschaft und kulturgeschichtliche Leckerlis zu sehen. Vom Bahnhof Rohr, der etwas außerhalb des Ortes liegt, begeben wir uns als erstes in den Ort. Dort erwartet uns das erste Highlight der Tour: Die zwischen 815 und 824 erbaute Michaeliskirche! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sie ist der einzige erhaltene karolingische Monumentalbau Ostdeutschlands und gilt als älteste Kirche Thüringens. Im 10. Jh. diente sie als Kaiserpfalz, im Spätmittelalter wurde sie mit einem Mauerring umgeben und damit zur Wehrkirche, weshalb sie auch als Kirchenburg bezeichnet wird.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Pfarrhaus neben der Kirchenburg erfahren wir Überraschendes.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Weg nach Kühndorf durchqueren wir weitläufige Felder. Besonders im Spätsommer finde ich die Gegend sehr schön.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und wer Fachwerk, Mittelalter und Apfelbäume mag, wird von dieser Landschaft ohnehin angetan sein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Schon am oberen Dorfrand von Rohr sehen wir in der Ferne den Dolmar, davor Kühndorf. Nur die Autobahn ist weniger malerisch, aber schnell unterquert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann steht mitten im Dorf eine echte Johanniterburg aus dem 14. Jh. – und zwar nicht irgendeine, sondern die einzige in Deutschland erhaltene Burg dieses Ordens! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weil es hier überall aussieht wie im Märchenland, wurde auf dieser Burg die Märchenverfilmung „Brüderchen und Schwesterchen“ (2008) gedreht. Die Burg befindet sich in Privatbesitz, kann aber besichtigt und für Feiern und dergleichen gemietet werden. Also vermutlich nicht die ganze Burg, aber Ihr wisst schon.

 

 

 

In der Kühndorfer Friedhofskirche befindet sich außerdem ein Friedhofsmuseum. Voranmeldung erforderlich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Danach ist es nicht mehr weit bis auf den Gipfel des Dolmar. An seinen Hängen habe ich schon Wetterdisteln und Nelken entdeckt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Gipfel kann man es sich gut gehen lassen – im Berggasthof Charlottenhaus oder draußen auf den Bänken. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Ferne sieht man von dort aus auch schon Meiningen. In den 90er Jahren wäre der Dolmar fast dem Basaltabbau zum Opfer gefallen, aber eine Bürgerinitiative hat das zu verhindern gewusst. Die damaligen Vorgänge werden im Charlottenhaus auf Schautafeln erklärt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

1927 hat der Erfinder Emil Lerp auf dem Dolmar die erste serientaugliche Kettensäge getestet. Sein Unternehmen, das die Sägen herstellte, nannte er daher Dolmar, und unter dieser Marke werden heute immer noch Kettensägen verkauft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nu aber auf zum letzten Drittel der Wanderung! Der Feldweg nach Utendorf ist gesäumt von Wildrosen, auch Apfelbäume stehen hier und da.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Beim Blick auf Utendorf fällt die imposante Dorfkirche auf, die den schönen Namen „Kirche zur blauen Stunde“ trägt und auf den Resten einer Burg errichtet wurde. Utendorf verlassen wir bergan auf einer Nebenstraße in Richtung Meiningen, nicht auf der Hauptstraße – ich spreche aus Erfahrung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

In Meiningen gehen wir einfach immer bergab bis zur Hauptstraße, die uns zum Bahnhof führt. Vorher können wir uns aber noch den Stadtkern mit schönen historischen Häusern, das berühmte Meininger Theater und den Englischen Garten (sogar mit künstlichen Ruinen) begucken.

Die passende Wanderkarte gibt es hier, die abgebildete Trinkflasche ist diese. Sagen über Thüringer Berge, u.a. den Dolmar, versammelt dieses Buch. Außerdem: Kettensäge gefällig? (Die Links sind Affiliate-Links. Wenn Du sie anklickst und etwas bestellst, bekomme ich ein paar Cent Provision.)