Die malerischen Hörselberge sind eine Bergkette zwischen Gotha und Eisenach, genauer gesagt zwischen Sättelstädt und Wutha-Farnroda. Das schmale, aber mehrere Kilometer lange Felsmassiv mit steil abfallenden Felswänden und zwei Hauptgipfeln, dem Großen und dem Kleinen Hörselberg, liegt wie eine riesige steinerne Raupe im westlichen Thüringen. In Thüringer Volkssagen wohnen dort Frau Holle, Wodan und das Wilde Heer, und Wagners Tannhäuser verschwindet in der dortigen Venushöhle. Ende des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Großen Hörselberg ein Berghaus mit Gaststätte eröffnet, das heute noch wie vor hundert Jahren Wandersleute empfängt.
Vom Bahnhof Sättelstädt läuft man an der Kirche vorbei direkt auf die Ostseite der Hörselberge zu und beginnt nach wenigen Metern den Aufstieg zum Großen Hörselberg auf einem recht steilen, steinigen Waldweg. (Als Wanderweg ausgeschildert ist der nördliche Weg durch den Wald. Der ist bequem, aber ohne Aussicht. Deshalb halten wir uns auf dem südlichen Weg, immer am oberen Rand des Steilhangs entlang.) Der überrascht einen schon bald mit vielen schönen Aussichtspunkten, die sich bis zum Gipfel aneinanderreihen. Linker Hand hat man oft freie Sicht auf die tieferliegenden Dörfer und Felder an der Südseite der Hörselberge, rechter Hand erstrecken sich Wald und Felshang. Oft ist der Weg gesäumt von Weißdorn, Holunder, Berberitze, Schlehdorn und anderen Sträuchern, die im Frühjahr prachtvoll blühen und im Sommer und Herbst mit Beeren reich beladen sind. Manchmal, an der Felswand, leuchten im Sommer hellrot die kleinen Walderdbeeren.
Kurz vor dem Gipfel des Großen Hörselberges weitet sich der Bergkamm zu einem breiten, offenen Plateau, auf dem sich das Berghaus befindet. Von dort aus bietet sich der schönste Blick auf den Inselsberg und andere Gipfel des Thüringer Waldes, auch die Wartburg ist von dort aus, zumindest mit dem Fernglas, zu sehen. Geht man weiter in Richtung des Kleinen Hörselbergs, passiert man erst die Tannhäuser-, dann die Venushöhle, bevor man in eine waldige Senke zwischen den beiden Hauptgipfeln hinabsteigt, in der sich die Apothekenwiese mit seltenen Pflanzen und das Jesusbrünnlein befinden.
Hat man den Anstieg zum Kleinen Hörselberg hinter sich gebracht, bewegt man sich wieder auf dem fast horizontalen Bergrücken. Wenn Kinder mitwandern, sollte man auf sie achtgeben, besonders solange man sich auf dem Kammweg an den Felshängen befindet. Der Weg ist zwar breit genug, aber meistens ungesichert, und der spektakulärste Aussichtspunkt an den Klippen des Kleinen Hörselberges ist nur wenige Quadratmeter breit.
Etwa auf halber Höhe zwischen dem Gipfel des Kleinen Hörselberges und dem Städtchen Wutha-Farnroda befindet sich ein weiteres Berggasthaus. Möchte man an diesem Punkt nicht weiterwandern, kann man vom Bahnhof in Wutha-Farnroda aus abreisen. Es lohnt sich aber auch, unterhalb der Hörselberge, den Hörselbach entlang, zurück nach Sättelstädt zu wandern. So kann man noch in Schönau das kleine Hörselbergmuseum und in Kälberfeld die markante Lutherkirche besichtigen, während sich stets in Sichtweite die Felsen der Hörselberge erheben.
Hier gibt es die passende Wanderkarte und hier die Hörselbergsagen, gesammelt von Ludwig Bechstein! (Die Links sind Affiliate-Links. Wenn Du sie anklickst und etwas bestellst, bekomme ich ein paar Cent Provision.)
Aha! Ein Blog! Sehr schön. Ich bin gespannt, was noch alles kommt - der Anfang ist schon mal prima. :-)
AntwortenLöschenLG
Centi
Dankeschön! Es ist jedenfalls noch einiges geplant. :O)
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