In der Sächsisch-Böhmischen Schweiz: Bastei und Prebischtor


 

 

 

 

 

 

 

 

Die Bastei bei Rathen ist einer der beliebtesten Aussichtspunkte der Sächsichen Schweiz, und das südlich davon befindliche Prebischtor in der Böhmischen Schweiz ist das größte natürliche Felsentor Europas.

Bastei und Prebischtor lassen sich gut am selben Tag besuchen. Der Weg zur Bastei ist 2 km, der zum Prebischtor 5 km lang. Mit Hin- und Rückweg kommt man also ingesamt auf 14 km. Beide Wanderungen können einfach und beträchtlich verlängert werden.

Bahnreisende begrüßt Dresden mit dem Canaletto-Blick. Von Dresden Hbf geht es danach etwas über eine halbe Stunde mit der S-Bahn zum Kurort Rathen. Die Zugstrecke folgt dabei teilweise der Elbe, und kurz vor Rathen ist vom Zug aus bereits die Basteibrücke in den hochaufragenden Sandsteinfelsen zu sehen. Vom Bahnhof Rathen aus habe ich mich als Erstes auf der Elbfähre über die Elbe setzen lassen. Brücken über die Elbe gibt es dort nicht. (Vielleicht war das schon Werbung! Die ist in diesem Beitrag unbezahlt.)


 


 

 

 

 

 

 

 

 

Nach wenigen Metern im rechtselbischen Teil von Rathen biegt linker Hand der Wanderweg zur Bastei ab. Bevor es auf die Felsen geht, führt der Weg bergan durch Hochwald. An einer Stelle hat man einen schönen Ausblick zum Talwächter, einem Fels-Solitär auf der gegenüberliegenden Seite des Tals. Hier klettern gerade Bergsteiger auf ihm herum.






 

 

 

 

 

 

Oben auf dem Bastei-Plateau gibt es Essen, z.B. Baumstriezel und Eierschecke, freilich zu Touristenpreisen, und vor allem Aussicht. Für gewöhnlich sind hier viele Touristen unterwegs. Wochentags in der Nebensaison ist es aber nicht sonderlich schlimm.




 

 

 

 

 

 

 

Einige Felsformationen auf Gemälden von Caspar David Friedrich sind Felsen der Sächsischen Schweiz nachempfunden, z.B. auf "Der Wanderer über dem Nebelmeer" und "Felsenlandschaft". Auch Ludwig Richter, der Illustrator der Grimm'schen Märchen, und Hans Christian Andersen waren hier unterwegs. Vielleicht ist auch die Wolfsschlucht in Webers Freischütz von der Wolfsschlucht bei Rathen inspiriert. Die Vorlage für diese Oper ist übrigens die erste Geschichte in dem 1811 in Leipzig erschienenen Gespensterbuch.



 

 

 

 

 

 

 

Nach meiner Touristenrunde entlang der Bastei-Aussichtspunkte bin ich auf demselben Weg nach Rathen zurückspaziert. Wem das zu wenig Gelaufe ist, der kann auch über die Schwedenlöcher nach Wehlen wandern und von dort aus weiterfahren. Jedenfalls geht es nach einer erneuten Überquerung der Elbe weiter mit dem Zug flussaufwärts nach Schöna. (Oder man wandert direkt von der Bastei 22,4 km zum Prebischtor.)

Bei Schöna verläuft die deutsch-tschechische Grenze in der Mitte der Elbe, die abermals mit einer Fähre überquert wird. In Hřensko, ehedem Herrnskretschen, am tschechischen Elbufer erwartet einen in der Marktstraße eine große Auswahl an Karlsbader Oblaten mit exotischen Füllungen wie Pistazien-, Walnuss- oder Eierlikörcreme.




 

 

 

 

 

 

 

Stellenweise ist vom Wald nicht mehr viel übrig. Erst gingen viele Bäume wegen Trockenheit ein, dann folgten Waldbrände, deren Spuren hier und da noch zu sehen sind. Sonderlich schlimm finde ich das aber nicht. Der nun verschwundene Wald bestand vorwiegend aus Fichten, die ohnehin nicht in solche Hanglagen gehören, und mittlerweile siedeln sich von selbst neue Gehölze an. Der nun entstehende Wald kann besser werden als der bisherige.



 

 

 

 

 

 

 

 

Am oberen Teil des Wanderwegs sieht der Laubwald recht gesund aus. Von dort aus ist am Horizont der 25 km Luftlinie entfernte Děčínský Sněžník (Hoher Schneeberg, auch Tetschner Schneeberg) zu sehen, der mit 722,8 m höchste Berg des Elbsandsteingebirges. Der Aussichtsturm steht dort bereits seit 1864.



 

 

 

 

 

 

 

 

Und dann läuft man um eine Wegbiegung und steht plötzlich knapp unterhalb des Prebischtors und der Gaststätte Falkennest aus dem späten 19. Jh. Wenn man in der Gaststätte einkehren und die Aussichtspunkte am Prebischtor erkunden möchte, kostet das vier Euro Eintritt (Stand 2024). Früher durfte man noch über das Prebischtor drüberlaufen. Seit 1983 ist das nicht mehr gestattet, damit die Felsenbrücke noch möglichst lange hält.






 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vom Prebischtor aus geht es auf demselben Weg zurück zur Fähre und nach Schöna. Damit endet dieser Wandertag. 

Wer nun wissen möchte, wie es nachts in der Sächsischen Schweiz aussieht, dem sei Kilian Schönbergers Fotobuch "Nachts im Wald" mit Wanderberichten und Bildern nächtlicher Wälder und wallender Nebel empfohlen. U.a. war Schönberger an den Schrammsteinen unterwegs.

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